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DER MORD AN DETLEV KARSTEN ROHWEDDER

In der Mittler-„Geschichtsstunde“ skizziert der Historiker und Publizist Kai-Axel Aanderud kurz und prägnant wichtige Ereignisse der jüngsten deutschen Geschichte. In der Folge „Das einzige Todesopfer der Wiedervereinigung: der Mord an Detlev Karsten Rohwedder“ beschreibt er die Gründung der „Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums“ der DDR im März 1990 und deren Herausforderungen nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaft im ehemals sowjetischen Machtbereich. Aanderud skizziert den beruflichen Werdegang des im Juli 1990 zum Treuhand-Chef berufenen erfolgreichen Hoesch-Sanierers Detlev Karsten Rohwedder und dessen Maxime „Schnelle Privatisierung, entschlossene Sanierung, behutsame Stilllegung“. Rohwedder räumt mit alten und neuen Seilschaften auf und macht sich dabei Feinde. „Es gab Anzeichen, dass sich was zusammenbraute“, sagt Ehefrau Hergard Rohwedder. „Die Politik hat es zugelassen, dass die Treuhand Prügelknabe wird“, sagt der Theologe und Sozialdemokrat Richard Schröder im Rückblick. In der Nacht des Ostermontags 1991 wird Rohwedder von einem Präzisionsschützen erschossen. Erst zehn Jahre später gelingt es dem BKA, ein am Tatort gefundenes Haar dem RAF-Terroristen Wolfgang Grams zuzuordnen. Doch war er es allein? Oder hat die Stasi geholfen? „Sicherheitsexperten sind überzeugt: Das kann nicht die RAF allein gewesen sein“, sagt Hergard Rohwedder.